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< Neue Veröffentlichung zur Wahrnehmung von Ökosystemleistungen von Bürgern und Landwirten
26.07.2021 11:30 Alter: 3 yrs

Auswirkungen von Dürre bedrohen Reproduktion subalpiner Arten in einem wärmeren Klima


Die Veränderung phänologischer Prozesse sind eines der offensichtlichsten Merkmale des sich ändernden Klimas. Als Beispiel hierfür kann das frühere Aufgrünen oder das Einsetzen der Blüte genannt werden. Diese im Jahr früher einsetzenden Prozesse, hervorgerufen durch die Interaktion von wärmeren Temperaturen und weniger Schneebedeckung, können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Stabilität sub-alpiner Grünländer haben. Diesen Aspekt des Klimawandels im Grünland hat ein Team der Universität Bayreuth untersucht. Ihre Ergebnisse wurde kürzlich in der Fachzeitschrift Ecosphere veröffentlicht.

Manche Arten der untersuchten Grünlandgemeinschaften weisen eine ausreichende Plastizität auf, können sich also den Veränderungen anpassen und „mit dem Klimawandel Schritt halten“ (climate tracking). Andere Arten, die kein derartiges Anpassungsvermögen haben, werden in kürzester Zeit (bereits innerhalb ~5 Jahre) aussortiert und durch andere ersetzt. Um solche Prozesse zu untersuchen, wurden wöchentlich die Blüten aller Arten in verpflanzten Gemeinschaften (entlang einem Höhengradienten von 1260m bis 350m) gezählt und als Indikator für die Investition in deren sexuelle Reproduktion (wichtig für genetischen Austausch) untersucht. Der Großteil der Arten konnte einer Klimaerwärmung von +1°C mit mehr Blüten und mehr Biomasse standhalten (positiver Effekt), während eine Erwärmung von +3°C bereits zu einer signifikanten Veränderung der Artenzusammensetzung und Reproduktion führte. Hauptursache hierfür ist jedoch nicht die höhere Jahresdurchschnitttemperatur, sondern die Verteilung von Niederschlag in vegetativ wichtigen Monaten. Litten die Gemeinschaften unter Wassermangel, investierten sie sowohl weniger in Biomasse als auch weniger in reproduktive Organe (Blüten). 

Immer häufiger auftretende Dürre-Ereignisse werden demnach die sexuelle Reproduktion sub-alpiner Artgemeinschaften bedrohen, auch wenn diese auf den ersten Blick, durch längere Vegetationszeiten hervorgerufen, von einer Klimaerwärmung profitieren könnten.